Wir lieben Paddeln

“Wir lieben Paddeln”, so heißt der Wettbewerb des DKV für alle Paddler, die ihre Paddelkilometer im elektronischen Fahrtenbuch dokumentieren. Voraussetzung, um an eine Urkunde zu kommen, sind 350 km Paddelstrecke im Jahr zu erreichen und sie ins efb einzutragen. Diese Voraussetzungen habe ich längst erreicht und die 500 km fürs Bronze Wanderabzeichen ebenfalls, denn ich liebe Paddeln. Deshalb möchte ich euch von meinen letzten drei Paddeltouren berichten und sie euch wärmstens zu empfehlen.

Am 29.09. war ich auf dem Neckar und habe dort 24 km zurück gelegt. Einstieg war in Eberbach, das Wetter war weitgehend trocken und die Strecke landschaftlich sehr schön. Man hat mir gesagt, dass diese Strecke eine der schönsten Abschnitte auf dem Neckar sei. Wir haben 2 Schleusen passiert, die erste in Hirschhorn wurden wir geschleust und die zweite in Neckarsteinach haben wir umtragen. Am Ufer kann man schöne Städtchen bewundern und eine Burg nach der anderen.

Ausstieg war in Neckargemünd. Der Neckar hat zwar kaum Strömung, er fordert also Kondition und Durchhaltevermögen. Dafür sind die Ein- und Ausstiege gut ausgebaut und wenn man Glück hat wie wir, wird man sogar geschleust.

Ganz anders war meine nächste Tour am 29.09. – das Groschenwasser. Das Groschenwasser ist ein Rheinseitenkanal im Ortenaukreis und landschaftlich wunderschön, vergleichbar mit Tauber Gießen, allerdings ohne jegliche Umtragungsstellen, dafür mit sehr, sehr, sehr vielen Brücken.

Der Start war in Leutesheim am Steingrundsee, das war die warm up Strecke bevor wir in das Groschenwasser eingebogen sind. Glasklares Wasser, am Ufer Wald, Äste und Grün, Dschungelfeeling pur und jede Menge Brücken. Die meisten sind gut zu unterfahren, bei manchen muss man den Kopf einziehen, eine hatte einen Schwall direkt unter der Brücke, nach einer kam der Druckwasserkanal von links, also Strömung. Und eine war die Herausforderung überhaupt. Sie war so niedrig, dass gerade mal das Boot durchgepasst hat. Ich habe mich so gut es ging im Boot versenkt und es ging alles gut.

In Sasbach- Freistett endete die 19 km lange Tour wieder in einem Baggersee. Dort hatten wir vor der Fahrt unsere Fahrräder deponiert für den Rücktransfer. Mit dem Rad ging es am Rhein entlang 12 km wieder zurück an den Einstieg, in der Ferne sah man schon die Stadt Kehl.

Die Alternative wäre gewesen, auf dem Rhein gegen die Strömung zurück zu paddeln. Das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Als ich allerdings am Rhein entlang geradelt bin, konnte ich überhaupt keine Strömung sehen, denn dieser Teil des Rheins liegt direkt an der Staustufe Gamsheim. Ich habe es trotzdem nicht bereut, das Radfahren ist einfach der ideale Ausgleich für den Paddelsport.

Am 30.09. war das Paddeljahr zu Ende und ich hatte stolze 678 km auf meinem efb Konto. Alles wieder auf Null setzen und neu durchstarten war mein Motto, denn am 3.10. war ich schon wieder auf dem Wasser. Und schöner hätte es gar nicht beginnen können.

Der KC Bruchsal hat eine Familienausfahrt mit dem Großkanadier auf dem Rhein angeboten. Es ging also wieder in meine alte Heimat, denn Start war in Germersheim am Rhein. Drei Großkanadier mit jeweils 5-6 Menschen wurden gewassert. Auf dem Rhein war reger Schiffsverkehr, jede Menge Wellen, aber im Kanadier fühlte ich mich gut aufgehoben. Bei ordentlicher Strömung kamen wir gut voran und bald war der Dom in Speyer in Sicht. Im Hafen wurde angelandet und eine Pause von 1 Stunde anberaumt.

Es war also genug Zeit, um zu vespern und sich die Füße in Speyer beim Sightseeing zu vertreten. Nachdem es das ganze Wochenende geregnet hatte, war es am Montag geradezu sommerlich warm und man konnte die Sonne genießen.

Frohgemut stiegen wir wieder in unsere Kanadier und paddelten weiter auf dem Rhein. Wir passierten die markante Autobahnbrücke und fuhren in den Ketscher Altrein ein, der für mich immer etwas ganz Besonderes ist. Nachdem es so viel geregnet hatte, war das Wasser etwas trüb und es strömte ordentlich. Ich habe mich wie auf dem Amazonas gefühlt und hätte mich nicht gewundert, wenn irgendwo ein Krokodil oder ein Nilpferd aufgetaucht wäre.

Der Ketscher Altrhein endet am Bootshaus der Brühler und mündet dort wieder in den Rhein. Der Kontrast konnte nicht größer sein, aus der Idylle fuhren wir gefühlt auf die Autobahn für Schiffe und die Fähre querte auch noch. Noch ein kurzes Stück auf dem Rhein und wir bogen in den Otterstädter Altrhein ein und dann direkt zum Endpunkt unserer Tour, die Altrheinklause. Nach 32 km Strecke hatten wir alle einen guten Appetit und freuten uns auf eine gemeinsame Mahlzeit.

So kann das neue Paddeljahr beginnen. Und ich bin zuversichtlich, dass das Paddeln mir auch im neuen Jahr viel Spaß machen wird. Am Mittwoch geht es auf die Enz mit meinen ehemaligen KollegInnen, ein ganz besonderer Lehrerausflug. Am Samstag findet der Ökokurs bei Eddy statt, der auch mit einer Fahrt auf der Enz verbunden ist. Am Sonntag sehen wir uns bestimmt alle beim Abpaddeln auf der Enz wieder.

Eure fleißige Wanderpaddlerin

Brigitte

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