Alles hat damit angefangen, dass Helmut bei der letzten Mitgliederversammlung die Idee hatte, vom Gartenschauort Vaihingen-Enz zur Bundesgartenschau nach Mannheim zu paddeln. Eddy hat die Idee aufgegriffen und sich daran erinnert, dass er zusammen mit Dietmar schon einmal eine Neckartour geplant hatte, die aber nie zustande kam.
Nach ein paar Treffen und detaillierter Planung von Eddy war es dann soweit. Am Freitag, den 30.6. machten wir uns auf den Weg nach Gundelsheim am Neckar. In 4 Etappen wollten wir die 93 km auf dem Neckar nach Mannheim paddeln, 9 Schleusen waren zu bewältigen.
6 PaddlerInnen waren am Start mit 4 Booten. Eine PaddlerIn setzte immer aus und stellte den Bus von Helmut an den Ausstieg. So war diese Wandertour eine sehr komfortable Luxusgepäcktour. Wir landeten jeweils an einem Kanuverein an und konnten dort unsere Boote über Nacht deponieren. Mit dem Transferauto, das auch unser Gepäck transportierte, fuhren wir zu einer Pension oder ins Hotel zum Übernachten. Nach einer erfrischenden Dusche genossen wir das Abendessen in einem Restaurant.
Die 1. Etappe von Gundelsheim nach Neckargerach waren wir zu fünft unterwegs, Helmut hat mit seinem Bus den Hänger nach Mannheim gestellt und uns dann in Neckargerach erwartet. Die Schleuse in Neckarzimmern mussten wir umtragen, da der Schiffsverkehr Vorrang hatte, die 2. Schleuse in Guttenbach wurden wir geschleust. Der Kanuclub Forelle in Neckargerach hat uns freundlich aufgenommen und im Grünen Baum bekamen wir Bett und Essen.
Am Samstag kamen Eva und Michael dazu und begleiteten uns die nächsten 2 Etappen. Von Neckargerach ging es weiter nach Hirschhorn. Die PaddlerInnen wurden an beiden Schleusen geschleust. Der Neckar weist in der Regel nicht allzu viel Strömung auf, es fühlt sich meist wie stehendes Wasser an. An diesem Tag war der Gegenwind noch zusätzlich hinderlich. Ich hatte Fahrdienst und nutzte die Zeit, um mir Heidelberg anzuschauen.
In Hirschhorn nach der Schleuse wartete ich auf die PaddlerInnen. Wir stellten die Boote auf dem Wohnmobilstellplatz ab, wo Eva und Michael mit ihrem Bus standen. In der Pension Poseidon bekamen wir Kost und Logis.
Am nächsten Morgen ging es weiter nach Heidelberg. Claudia hatte Fahrdienst und nutzte ihre Zeit, um sich Hirschhorn und Neckarsteinach anzuschauen. Die Paddelstrecke ist einer der schönsten Abschnitte des Neckars, da es sehr viele Burgen und Schlösser zu bestaunen gibt.
Es war Sonntag und wir bekamen ab Neckarhäuserhof Verstärkung von den Bruchsaler Paddelfreunden, so dass wir 15 PaddlerInnen waren und alle drei Schleusen geschleust wurden.
Das hat mich besonders gefreut, da ich mir eine Kooperation zwischen badischem und schwäbischem Kanuclub erhoffte.
Der Neckar fließt fast nur durch Baden-Württemberg. Allein im Odenwald bei Neckarsteinach und bei Hirschhorn ist er abschnittsweise Grenzfluss zu Hessen.
Das Paddeln war allerdings sehr anstrengend, da wir den ganzen Tag gegen den Wind kämpfen mussten. Meine romantischen Erwartungen beim Durchfahren der Alten Brücke in Heidelberg wurden nicht erfüllt, denn unter der Brücke baute sich ein Windkanal auf, der meine ganze Konzentration erforderte. Ein Glück, dass ich am Vortag schon Bilder gemacht hatte.
Erschöpft erreichten wir den WSV Heidelberg West und übernachteten im ibis Hotel. Eva und Michael fuhren nach Hause, ebenso traten die Bruchsaler Kanuten die Heimreise an.
Am Montag paddelten wir dann wieder in kleiner Runde nach Mannheim, Eddy hatte Fahrdienst. Der Wind hatte wieder nachgelassen. Wir fuhren den Neckarkanal, da der Altneckar sehr wenig Wasser führte. Die Highlights des Tages waren die Schleuse Schwabenheim mit 8,7m Hubhöhe und die Schleuse Feudenheim mit stolzen 10m Hubhöhe. Man fragt sich, wie der Neckar früher aussah, als es noch keine Schleusen gab. Der Name Neckar leitet sich aus der keltischen Sprache ab und bedeutet heftiger, böser, schneller Fluss. Da erübrigt sich meine Frage.
Die Mittagspause verbrachten wir zusammen mit Eddy in Ladenburg, ein sehr schönes Städtchen.
Unser letzter Paddeltag endete beim MKG Mannheim, wo auch unser Hänger stand. Nachdem die Boote aufgeladen waren, fuhren wir zum Leistungszentrum in Sandhofen, wo wir übernachteten. Unseren Hunger stillten wir beim Italiener.
Und dann kam am Dienstag die Krönung unserer Paddelreise, die BUGA. Nach einem guten Frühstück im Cafe, fuhren wir mit der S-Bahn zur Bundesgartenschau. Den Luisenpark gab es bereits vorher, er wurde für die BUGA nochmal aufgehübscht, neu ist der Spinelli Park. Dort standen bis 2014 die amerkanischen Spinelli Barracks, auf den 80ha Fläche entstanden farbenprächtige Gärten, ein großzügiges landschaftliches Areal zum Flanieren, Schauen und Staunen. Der Luisenpark bietet durch seinen alten Baumbestand Schatten und Erholung in einer wunderschönen Parklandschaft. Wir genossen die Fahrt auf dem Kutzerweiher in Gondolette ohne paddeln zu müssen. Beide Parkanlagen sind durch eine Seilbahn verbunden, die Gondeln schweben dabei über den Altneckar und den Neckarkanal mit Sicht auf die Schleuse und den Fernmeldeturm. Da sind wir am Vortag noch gepaddelt.
Dann mussten wir viel zu schnell die Heimreise antreten. In der kurzen Zeit konnte man garnicht alles anschauen. Ich möchte auf jeden Fall noch ein zweites Mal in die BUGA. Sie ist noch bis zum 8. Oktober geöffnet.
Ein dickes Dankeschön gebührt Eddy für die tolle Organisation, an Helmut, der seinen Bus zur Verfügung gestellt hat und uns sein Vertrauen geschenkt hat und an alle MitpaddlerInnen, die durch ihr engagiertes Miteinander zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Schön war’s und es bleibt zu hoffen, dass diese Fahrt nicht die letzte dieser Art war.
Eure gartenbegeisterte
Brigitte