Petition

Weniger Tote an unseren Flüssen – Lebensgefährliche neue Wehranlagen vermeiden!  
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass bei Neu- und Umbauten von Kastenwehren oder Wasserbauwerken diese so gestaltet werden müssen, dass keine lebensgefährlichen Rückläufe [1, 2] für Mensch und Tier entstehen. Bestehende Bauwerke sollen unter diesem Aspekt geprüft und ggf. entschärft bzw. umgebaut werden.  
Begründung Jedes Jahr sterben Menschen und Tiere in lebensgefährlichen Wehren, 5 Tote, darunter 2 Kinder allein im Jahr 2019  [3, 4].   Kastenwehre, die in ganz Europa sowohl an großen Flüssen als auch an kleinen Bächen verbaut sind, verursachen Rückläufe, die für Schwimmer und Bootfahrer sowie Spaziergänger, Sportler und Tiere, die versehentlich in Flüsse geraten, regelmäßig tödlich sind, da sie i.d.R. nicht aus eigener Kraft entkommen können. Für die Bildung von gefährlichen Rückläufen reichen bereits wenige Zentimeter Fallhöhe aus. Für Rettungskräfte ist der Zugang zu Verunfallten in Rückläufen häufig schwierig, und sie setzen sich dabei selbst der Gefahr aus zu ertrinken.   Analog zum Straßenverkehr, wo gefährliche Stellen nach Unfällen entschärft werden, muss der gleiche Grundsatz an Gewässern gelten – Ziel der Petition ist es, sowohl bei Neubauten als auch bei bestehenden Wassereinbauten Gefahrenstellen zu verhindern bzw. diese zumindest zu entschärfen.  
Eine bewährte Alternative zu Kastenwehren ist die Sohlrampe/ raue Rampe; diese kann einerseits einen gefährlichen Rücklauf vermeiden und zudem nahezu ungehinderten Fischaufstieg und –abstieg gewährleisten.   Ist an einem Kastenwehr das Entstehen eines Rücklaufs unvermeidbar, ist dieses durch bauliche Maßnahmen so zu gestalten, dass ein Schwimmer die Chance hat ihn seitlich zu verlassen (z.B. durch Leitersprossen am Rand).  
Um Rettungsmaßnahmen zu ermöglichen sind hohe Zäune durch Geländer mit einer max. Höhe von 1,10 Meter zu ersetzen und Rettungsringe mit einer Wurfleine anzubringen.   Die europäische Wasserrahmenrichtlinie fordert u.a. die Durchgängigkeit für Wasserlebewesen. Aktuell stehen zahlreiche Umbauten bzw. Neubauten von Wehren an, um die vielerorts unzureichende Durchgängigkeit herzustellen – diese Bauvorhaben müssen nun unter den Gesichtspunkten Sicherheit für Mensch und Tier besonders geprüft und die Wasserbauwerke alternativ gebaut/umgebaut werden.   Aktuelle Unfälle an Wehr-Rückläufen  
2019 Rhein – 4 Tote [3]
2019 Mulde – 1 Toter [4]
2018 Kocher – 1 Tote [5]
2018 Lombach – 1 Tote [6]
2018 L’Arnon – 1 Toter [7]      
Quellen:
1 Kanuverband Baden-Württemberg. Flyer Todesfalle Wehre. Online unter: https://rp.baden-wuerttemberg.de/Themen/Verkehr/Wasser/Documents/flyer-wehre.pdf (10.07.2020)  
2 https://sicherheit-beim-kanusport.de (10.07.2020)  
3 https://www.morgenpost.de/vermischtes/article225885549/Schlauchboot-gekentert-Drei-Tote-ein-Maedchen-vermisst.html (10.07.2020)  
4 https://www.lvz.de/Region/Doebeln/Kajakfahrer-nach-Unfall-auf-Freiberber-Mulde-im-Krankenhaus-verstorben (10.07.2020)  
5 https://www.stimme.de/polizei/hohenlohe/DLRG-Retterin-ertrinkt-bei-Hochwasseruebung;art1494,3964503 (10.07.2020)  
6 https://www.blick.ch/news/schweiz/bern/drama-in-wasserwalze-bei-unterseen-be-herr-und-hund-gerettet-frauchen-stirbt-id2832263.html (10.07.2020)  
7 https://www.blick.ch/news/schweiz/er-wollte-einen-hund-retten-mann-57-ertrinkt-in-grandson-vd-id2286665.html (10.07.2020)  

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