22 Mädchen und Jungen aus Vaihingen und Umgebung durften unter fachkundiger Anleitung der Trainer und Trainingsassistenten am Donnerstag ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn man im Einerkajak die Enz vor dem Bootshaus der Vaihinger Kanuten befährt. Gewiss – es herrschte so gut wie keine Strömung, aber auch auf ruhigem Wasser ist ein Kajak eine wackelige Angelegenheit. Das Geradeausfahren ist dann die größte Herausforderung, weil die wendigen Boote so gut wie keine eigene Spurtreue zeigen. Die kleinen Kapitäne waren also selbst zuständig für die eingeschlagene Richtung, und das war nicht immer leicht. Mit der Zeit spielte es sich aber ein, und mehr und mehr folgten die Kajaks den Bewegungen der Paddel.
Die Betreuer leiteten die muntere Truppe vom Bootshaus zum Badplatzwehr, wo das nächste Erlebnis auf sie wartete: die Rutschbahnfahrt über das Wehr ins Unterwasser. Gerade mal drei Zentimeter maß die Wasserdecke auf der Schräge, was natürlich keine schwungvolle Befahrung erlaubte. Langsam glitten die Boote hinunter, immer wieder von den Trainern ein bisschen angeschoben, bis am Schluss der Sturz über die 40 cm hohe Kante einen Schwall Enzwasser in die Kajaks ergoss. Ein kleines Abenteuer, ungefährlich und dennoch aufregend.
Die Kulisse war umwerfend, denn es kam durch das üppige, dichte Grün der Ufervegetation und die tropischen Temperaturen ein richtiges Dschungel-Feeling auf, so nah an der Stadt und doch gefühlt fernab von allem. Wasserrauschen, Blätterrascheln, Vogelstimmen, ein Urlaubstag vor der Haustür.
Nach einer kurzen Mittagspause ging es in die zweite Runde, wo unter der Anleitung von Trainer Albrecht Geissinger eine Inselumrundung und kleine Spiele in den Kajaks stattfanden, die durchaus auch im Wasser enden konnten. Alle trugen Helme und Schwimmwesten und niemand kam in Gefahr, zumal die Trainer und Helfer sofort zugegriffen und die Schiffbrüchigen wieder ins Boot gesetzt haben.
Nass, dreckverschmiert, glücklich und etwas müde wurden die jungen Gäste des Kanuclubs CJD Kaltenstein, Vaihingen/Enz verabschiedet und ihren Eltern übergeben. Wolfgang Nagel, Trainer und Veranstaltungsleiter, sprach am Ende, wie immer seit mehr als 2 Jahrzehnten, die Einladung aus: Kommt dienstags wieder, um 17 Uhr zum Jugendtraining, und für eure Familien haben wir auch tolle Kanu-Angebote.
Dieses Angebot wurde oft angenommen, und heute sind etliche Schnupperkinder von einst veritable und handfeste Wildwasserkanuten im Kanuclub – und Trainer mit C-Lizenz.
