Zur guten Tradition der BBT der letzten Jahre gehört es, dass man sich ein paar Tage vorher trifft um gemeinsam das Paddelrevier und die Unterkunft zu vereinbaren. In diesem Jahr schien dies einfach, lagen die Herbstferien zum Teil noch im Oktober und damit im Zeitraum ohne Befahrungsverbot der Soca, die Pegel waren fahrbar und die Wettervorhersage versprach noch Regen und damit Zuschußwasser.
Ernüchterung kam dann am Mittwoch Abend auf, der Regen und damit das Zuschußwasser nahm überhand und die Soca wurde für das restliche Jahr aufgrund von Hochwasser behördlich gesperrt. Bei 500m3 und Wasserständen bis auf Brückenhöhe wollten wir auch nicht mehr so wirklich hin.
Also Krisensitzung am Donnerstagabend mit den Fragen:
- Kommen wir aus dem Vertrag der bereits gebuchten Ferienwohnung?
- Welches Alternativrevier kommt in Frage und finden wir da noch eine günstige Unterkunft?
Frage 1 war schnell beantwortet, leider hatten wir auf eine Reiserücktrittsversicherung verzichtet und wir blieben auf den Kosten von ca. 80,-€ pro Teilnehmer sitzen.
Frage 2 war schwieriger, als neues Revier wollten wir den Bereich um den Lago Maggiore erkunden, fanden aber keine Ferienwohnungen die sofort buchbar waren. Wir konnten daher lediglich bei zwei Vermietern anfragen.
Am Freitagabend beim Boote laden wurde es langsam Gewissheit – wir haben keine Unterkunft und es sind keine weiteren bezahlbaren Unterkünfte für 10 – 12 Teilnehmer im Netz. Der Entschluss war daher alternativlos. „Wir campen!“ Am Samstag fuhren wir dann mit zwei VW Bussle, einem Wohnmobil und einem Wohnwagen Richtung Schweiz, wo wir zum Einstimmen den Vorderrhein von Versam bis Reichenbach (WW 2) fuhren. Die „Jungen Wilden“ entschieden sich in den nächsten Tagen im Tessin und Piemont den San Bernadino (WW 4), Calancasca (WW 4-5) und den Albula (WW 4) zu fahren.
Die „Softies“ Anne, Daniel, Michael, Marco, Hans-Peter, Helmut und Oliver entschieden sich auf dem Carrera Camping zu bleiben und in den nächsten Tagen die Bäche der weiteren Umgebung zu erkunden. Daraufhin paddelten wir in den nächsten Tagen zunächst auf dem Vorderrhein von Ilanz bis Versam (WW 2-3), dann den Landquart von Küblis bis Schiers (WW 3-4), um dann die Julia bei Savognin (WW2) unter die Paddel zu nehmen. Am Abfahrtstag paddelte eine etwas reduzierte Gruppe aus beiden Teams noch einmal den Vorderrhein von Ilanz bis Versam, dieser stellte sich bei Mittelwasser als deutlich spritziger dar.
Die Verpflegung gestalteten wir gleich wie in den vergangen Jahren als Selbstversorger, dabei gab es Klassiker wie das von Helmut mitgebrachte Chili con Carne oder Marcos Linsen mit handgeschabten Spätzle und Saitenwürstle. Neu im Essensprogramm war Käsefondue und Pizza.
Zusammenfassend bleibt festzustellen, die Beschreibung des Ausschreibungstextes wurde wieder voll erfüllt.
„Unsere Wildwasser – Herbstausfahrt, eine Traditionsveranstaltung unseres Vereins und doch jedes Mal anders, aber jedes Mal toll.“