BBT 2022

BBT steht für Böse Buben Tour- und der Name war Programm! 10 Böse Buben im Alter von 22 bis 55 fuhren mit 3 mutigen Mädels zwischen 16 und 34 in die Alpen, um den Flüssen zu zeigen, was eine Harke ist.

Sie trafen sich um 6 Uhr am Bootshaus in Vaihingen Enz und machten sich auf den Weg zum Park and Meet Parkplatz Memmingen Süd, um um Punkt 9 Uhr Mädel Nummer drei einzusammeln – mich. Nach einer schnellen Kennenlern-/Ladeaktion ging es weiter nach Martina (Niemandsland zwischen Österreich und der Schweiz), damit die wirklich bösen Buben die Finstermünzer Schlucht des Inn bezwingen konnten. Wem das nichts sagt: Wildwasser vom Feinsten in den Schwierigkeitsgraden III – V(+), also nichts für Weicheier. Ich und der Rest paddelten die Weichspülertour ein paar Kilometer Flussabwärts auf der Tösener Strecke, welche jedoch zwei IV-er-Stellen aufwies, wovon ich Experte eine schwimmend erkundet habe. Ein paar schlimme blaue Flecken und ein verlorenes Paddel von Marie später, sind wir alle mehr oder minder heil am Ziel angekommen. In der Unterkunft in See wartete schon Paul mit einem klasse beheizten Trockenraum auf uns. Es gab 6 Schlafzimmer für 13 Leute, wobei Christopher spontan die Küche in ein Einzelzimmer umfunktionierte. Dank Helmuts vorgekochtem Chili con Carne und Nachtisch konnten wir schnell entspannen und lange zum Erzählen zusammensitzen, oder besser aufeinander, denn die zweite Küche war auf solch eine Gruppe platzmäßig nicht eingestellt.

Am Sonntag ließen es sich die Frühaufsteher nicht nehmen, die Sanna zu paddeln (WW II-IV), die anderen bereiteten ein Frühstück der Extraklasse vor. Frische Brötchen, weichgekochte Eier (für uns Weicheier natürlich, zwinker zwinker) und mit all dem, was man noch so braucht, um sich bereit für die nächste Tour zu machen. Diese führte uns auf die mittlere (WW IV-V), bzw. untere Ötztaler Ache (WW III-IV), welche wir auf dem Inn in der Imster Schlucht in Haiming beendeten. Die Ötz war gnädig und verhielt sich, wie ein Zweier-Bach. Der Inn hingegen wollte nichts verheimlichen. Bis zu drei Meter hohe Wellen und ein traumhaftschönes Alpenpanorama beschreiben diesen Abschnitt am besten. Bei strahlendem Sonnenschein und kuschligen 20 Grad macht das Umkippen und Schwimmen fast schon Spaß, gelle Helmut? Leider hatte Pablo sich an der Rippe verletzt und musste an diesem Tag aussetzen. Der Arme konnte jedoch nicht entspannen, sondern hat unser Shuttle-Bunny gespielt.

Dies tat er auch am Montag, als wir den Inn von Susch nach Giarsun paddelten (WW II-IV). Die richtig Harten durchquerten noch die Giarsun Schlucht (WW III-IV). Da ich mal wieder meine Schwimmtalente unter Beweis gestellt habe, habe ich die Tour wegen Kälte in Giarsun beendet und Jannes Auto samt Anhänger zum Ausstieg gebracht. Immer Pablos Linie hinterher, mit Anne im Schlepptau, welche durch die enge Altstadt führte. Marie paddelte als einzige Frau, mit geliehenem Paddel, bis zum Ende durch. Respekt. Beim Pick –Up der Giarsun-Schlucht-Gruppe erfuhren wir, dass ein Boot im Fluss stecken blieb und mit einer aufwendigen Rettungsaktion geborgen werden musste. Gut, dass in Vaihingen auf eine exzellente Ausbildung der Mitglieder geachtet wird, welche wussten, wie sie sich in so einer Situation verhalten sollen. Flaschenzüge bauen ist hier an der Tagesordnung. Zum Glück gab es keine ernsthaft Verletzten. Zu “Hause” konnten wir an nichts anderes als Essen denken, was uns dieses Mal nicht Oliver kredenzte, sondern Jannes in Form einer Metzgerplatte. Hinterher gab es Schokopudding. Um halb 12 Uhr fielen nach gemeinschaftlichem Abwasch dann auch die Letzten ins Bett. Schlaf hatten wir alle nötig, denn der nächste Fluss wartete am Dienstag schon auf uns.

Den Dienstag verbrachten wir mit einer 90-minütigen Fahrt nach Steeg, auf der Christophers Auto leider den Geist aufgab und versuchte ihn an der Weiter- und späteren Heimfahrt zu hindern. Der ADAC-Mann konnte leider nichts feststellen. Der Lech hatte wenig Wasser und war für uns eine Entspannungsfahrt bis nach Häselgehr. Nicht aber der Heimweg über den Pass, den Daniel, Anne und ich, dank Pablos Fahrkünsten auf der Passstraße, lange in Erinnerung behalten werden. An diesem Abend aß ich meine ersten selbstgemachten Käsespätzle, mutig von Loris, Laurin und Marie gemeinschaftlich angerührt.

Mittwoch- wie, unser letzter Tag?! Dafür ließen wir es alle bei einer gemeinsamen Tour so richtig krachen- es ging auf die Sanna (WW II-IV). Für mich das allererste Mal, die anderen waren schon alte routinierte Hasen. Um uns das Warten fürs Umsetzen zu vertreiben, übten wir gemeinsam das Abseilen mittels Toppeltuber oder Halbmastwurf. Die Sanna war ein riesen Spaß, den ich aber sicherheitshalber auf einer großvolumigen Granate unternahm, meinen Fahrkünsten auf meinem Diesel 65 wollte ich nicht trauen. Das war eine gute Entscheidung. Die Flachheckcrew, aka Laurin, Loris, Jannes, Oliver und Patrick, leitete Hans-Peter an, wie man richtig kerzt. Die, die noch nicht genug hatten (Oliver, Hans-Peter, Loris und ich), ließen sich nochmal umsetzen für einen zweiten Run. Dann ging es nach einem Mittagsbuffet, welches auf dem Topoduo gereicht wurde, heim.

Wir alle hatten eine phantastische Zeit und ich fühlte mich ab der ersten Sekunde willkommen und aufgenommen. Vielen Dank, dass ihr das Risiko auf euch genommen habt, eine wildfremde Person mit zu nehmen. Die Gruppe war cool, die Flüsse toll und die Versorgung erstklassig. Ich kann die Ausfahrt wirklich jedem ans Herz legen- traut euch!

Eure Nina

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