Bereits im Juni war ich auf der Havel und den verschiedenen Seen rund um Potsdam unterwegs. Es war so schön, dass ich jetzt wieder dort war mit Kajak und Rad. Der Bayrische Kanu-Verband Bezirk Unterfranken hat eine Urlaubswoche dort angeboten. Wir waren auf dem Campingplatz Riegelspitze untergebracht. Für mich eine ganz neue Erfahrung, da es dort vor allem Wohnmobile, Wohnwägen und Autos mit Zeltaufbauten gab, ebenso Fässer und Bungalows, aber so gut wie keine Zelte. Gut, dass ich die Möglichkeit hatte, bei einem Paddelfreund im Wohnwagen zu übernachten.
Die Anreise mit dem Wohnwagen ist sehr zeitaufwändig, deshalb haben wir eine Zwischenübernachtung eingeplant in Kleinliebenau, 17 km von Leipzig entfernt. Am Sonntag morgen bin ich mit dem Rad aufgebrochen und habe mir Leipzig angeschaut.
Leipzig ist eine Reise wert und lohnt, mehr Zeit dort zu verbringen. Da wir aber am Abend bereits Fahrtenbesprechung hatten, war es nur ein kurzes Vergnügen. Das war eine tägliche Routine, alle kamen mit ihrem Campingsstuhl zu einer gemütlichen Runde zusammen und es wurde die Tour am nächsten Tag besprochen und Rückmeldung gegeben, wie der Paddeltag gelaufen war. Es haben sich 52 Paddler zusammengefunden aus ganz Bayern, ein Niederländer, ein Kornwestheimer und meine Wenigkeit aus Vaihingen-Enz.
Am Montag ging es dann mit dem Paddeln los. Es gab immer eine längere Tour von ca. 20 km und eine kurze Tour mit ca. 10 km, so dass jeder nach seinem Gusto entscheiden konnte, was er paddeln wollte. Ich habe immer die längere Tour gewählt und damit meine Kilometer im Fahrtenbuch vermehrt. Die Touren starteten und endeten immer am Campingplatz, damit man keine Autos umsetzen musste. Zunächst ging es über den großen Zernsee nach Phöben, wo eine Pause an einer öffentlichen Badestelle eingelegt wurde. Leider konnten wir nicht baden, da die Blaualgen einen grünen Teppich auf dem Wasser bildeten.
Unser Campingplatz war in Werder, zu Werder gehört auch eine kleine Insel, die wir fast jeden Tag passierten. Die Verbindung zum Land bildet eine kleine Brücke, die wir eins nach dem anderen durchgepaddelt sind.
Am Dienstag umrundeten wir den Schwielowsee bis zum Strandbad Ferch, das waren ca. 16 km. Am Nachmittag war ein Sicherheitstraining angesetzt, was aber leider ausfiel wegen den Blaualgen.
Dafür war noch Zeit für eine kleine Radtour auf die Insel Werder und ein leckeres Fischessen im Fischrestaurant Ariella direkt am Wasser.
Am Mittwoch war paddelfrei und es gab die Möglichkeit, das Schloss Sanssouci zu besichtigen. Ich habe mich für eine Radtour entschieden, die mich in den Wissenschaftspark Albert Einstein führte, in den Park Babelsberg und auf die Pfaueninsel, die ich im Juni umpaddelt habe.
Am Donnerstag bin ich 25 km gepaddelt und wir hatten mit Wind zu kämpfen. Es ging über den großen Zernsee, über den Wiblitzsee bis Marquardt. Dort gab es eine wohlverdiente Rast bevor wir dann wieder zurück gepaddelt sind. An diesem Tag gab es noch ein aufregendes Ereignis, dass uns beschäftigt hat. Wieder einmal passierten wir die kleine Werderbrücke und nutzen diese Gelegenheit für ein Gruppenfoto. Auf das Kommando “Alle Paddel hoch!” bekam eine Mitpaddlerin ein Schlag auf den Kopf mit dem Paddel, was starke Kopfschmerzen zur Folge hatte und einen Arztbesuch nötig machte. Gott sei Dank konnte nichts Schwerwiegendes festgestellt werden und die Schmerzen konnten mit einer Tablette und einer Mütze Schlaf behoben werden.
Am Freitag war der letzte Paddeltag mit 21 km, an dem wir Richtung Potsdam gepaddelt sind. Vom Campingplatz ging es auf den Petzinsee, weiter auf dem Templinersee am KC Pirschheide vorbei, wo wir auf dem Rückweg auch Rast gemacht haben. Weiter ging es bis zur Neustädter Havelbucht um Hermannswerder herum und zurück über den Judengraben.
Am Abend gab es als Abschluss ein gemeinsames Abendessen im Restaurant auf dem Campingplatz. Alle waren höchst zufrieden mit der super Organisation und dem gemeinsamen Miteinander, es gab viele lobende Worte und Geschenke wurden als Dankeschön verteilt mit der Hoffnung, dass es im nächsten Jahr wieder eine so schöne Ausfahrt gibt. Am Samstag traten wir die Heimreise an.
Als nächstes Paddelevent steht nun das Candierrennen am Enzsteg an und das Wochenende darauf gehe ich wieder auf große Fahrt nach Wertheim zur Verbandsfahrt auf dem Main. Natürlich nehme ich das Rad mit und teste den Mainradweg. Schön wäre es, wenn sich der eine oder andere durch meine Berichte zum Wanderpaddeln animieren ließe. Die Ausschreibung für die Verbandsfahrt findet ihr auf der Homepage der Wertheimer.
Eure im aktiven Ruhestand befindende
Brigitte